„the rolling stone"
“Oh what a day, the world is turning in – Oh what a day, the world is on fire … erklang im Vortragssaal der Leibnizbibliothek in Hannover. Mit diesem Song begann auf Einladung der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gesellschaft am 1. Juli die Feierstunde anlässlich des 371. Geburtstages von Gottfried Wilhelm Leibniz. Den musikalischen Rahmen setzte mit ihrer ausdrucksstarken lyrischen Stimme die Musikerin Tinatin Tsereteli.
Leibniz-Stiftungsprofessur
Die Leibniz-Stiftungsprofessur hat sich die Aufgabe gestellt, die besondere Verbundenheit von Stadt und Hochschule mit dem Leben und Werk von Leibniz durch wissenschaftliche Arbeiten und öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen zum Ausdruck zu bringen und international sichtbar werden zu lassen.
„The world is on fire …“ (Die Welt steht in Flammen …) – wie treffend für die heutige Weltlage – doch es gibt einen „rolling stone“ (einen rollenden Stein) der Einfluss nehmen könnte. Welch schönes Bild auch für den großen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz, dessen Forschen und Wirken stets das „bonum commune“, das Allgemeinwohl in der „besten aller möglichen Welten“ zum Ziel hatte. Weit war er seiner Zeit in vielen Bereichen voraus, wie insbesondere im 500. Jahr der Reformation Leibniz Bestrebungen um eine Einigung der Kirchen und sein Bemühen um eine Brücke zwischen Europa und China zeigen oder seine bahnbrechende Entwicklung der Rechenmaschine.
Über der Feierstunde schwebte jedoch ein „Wermutstropfen“: denn zum 1. Juli 2017 endet die Leibniz-Stiftungsprofessur, welche die Leibniz-Universität und die Stadt Hannover am 1. Juli 2010 errichteten, und Professor Wenchao Li, der „hannoversche Leibnizprofessor“, wurde verabschiedet. Mit großem Engagement hatte Li, auch Leiter der Potsdamer Leibniz-Editionsstelle der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Mitglied der chinesischen Leibniz Kommission, in den letzten sieben Jahren den „Leibniz-Virus“ verbreitet. So sprach Professor Antes von „Sternstunden in der Zusammenarbeit mit anderen Kollegen. Li habe europäisches Wissen, deren sprachliche Quellen und die chinesische Außenperspektive eingebracht. Er habe in seiner Zeit 50 Buchprojekte angestoßen und Hannover zum Profil als Leibniz-Forschungsstandort verholfen.“ Dazu erklärte Li jedoch schon am 1. Juli 2010 in seiner Antrittsrede: „… was die Leibniz-Professur in den kommenden Jahren leisten wird, kann nur ein Anfang sein. Was die Stadt und die Universität mittel- und langfristig brauchen, wäre ein Leibniz-Forschungskolleg mit Dauerperspektiven, erst dann könnten von Hannover aus nachhaltige Impulse ausgesendet und Akzente gesetzt werden. Der Leibniz-Nachwuchs würde an die Leine kommen und die Universität als Leibniz Universität wahrnehmen.“ Der Anfang ist schwungvoll gemacht, doch wie wird der Prozess nach Beenden der Leibniz-Stiftungsprofessur weitergehen …?
Mit dem Band 24 der Leibniz-Stiftungsprofessur „Lautdenken mit L. – Reden und Vorträge (2010–2016), erschienen im Wehrhahn Verlag, erinnert Wenchao Li noch einmal an die wichtigsten Ereignisse seiner Zeit in Hannover, der Stadt, in der Gottfried Wilhelm Leibniz 40 Jahre seines Lebens als „rolling stone“, gelebt und gewirkt hat.
Mit dem Band 24 der Leibniz-Stiftungsprofessur „Lautdenken mit L. – Reden und Vorträge (2010–2016), erschienen im Wehrhahn Verlag, erinnert Wenchao Li noch einmal an die wichtigsten Ereignisse seiner Zeit in Hannover, der Stadt, in der Gottfried Wilhelm Leibniz 40 Jahre seines Lebens als „rolling stone“, gelebt und gewirkt hat.