Die Welt ist ärmer geworden
„Es ist die Gewalt der Apartheid. Es ist die Gewalt der minderwertigen Bildung für Schwarze. Es ist die Gewalt des Ausschlusses.“, erklärte Desmond Tutu, dessen Credo der gewaltlose Widerstand war, immer wieder und wieder.
Ich habe diese Worte schon vor einigen Jahrzehnten von Desmond Tutu gehört, als ich ihn in Hamburg traf. Es war eine schonungslose Einschätzung, die natürlich damals einen jungen Menschen wie mich herausforderte und in den Bann zog, insbesondere da der um Jahre Ältere diese knallharte Analyse mit seiner Lebenserfahrung in einem Apartheidregime untermauern konnte. Aber da war noch etwas, das Desmond Tutu schenkte: es war dieses ansteckende Lachen, diese spürbare und unglaubliche Freude am Leben und am Menschen, die einen ergriff und bewegte und mir in vieler Hinsicht den Weg wies. Ein Weg, der u.a. 2007 zur Mitgründung von Convivio mundi führte.
Nun ist Desmond Tutu am Sonntag in Südafrika gestorben und die Welt ist ärmer geworden. Und dennoch, wer Desmond Tutu, der seine Stimme erhob, wo immer die Würde des Menschen mit Füßen getreten wurde, erlebt hat, wird diese machtvolle Stimme weiterhören, für ihn wird sie nicht verstummen.