Henry Korman
Ein lieber Freund ist von uns gegangen.
Henry Korman, am 30. März 1920 in Radom im Herzen Polens geboren,
ist am Donnerstag, den 29. November im Alter von 98 Jahren gestorben.
Zusammen mit seinem Freund Salomon Finkelstein besuchte Henry in den letzten Jahren jede Veranstaltung von Convivio mundi im Leibnizhaus in Hannover. „Die Jugendlichen machen uns Überlebenden viel Mut und Hoffnung. Denn die Jugend ist unsere Zukunft. Diese müssen wir ernst nehmen und darum immer wieder das Gespräch mit ihnen suchen.“ Dies war sein Credo. Und so gab Henry, der das Ghetto Radom, die Lager Starachowice, Auschwitz, Mauthausen, Gusen, Hannover-Mühlenberg und Bergen-Belsen überlebte, den Verbrechen der Nationalsozialisten und der „Hölle der Endlösung“ ein Gesicht. Ein Gesicht, das wir nicht vergessen werden. Diese neugierigen, an allem interessierten Augen, sein Lachen und seine Bereitschaft, stets einzugreifen, zu streiten und zu kämpfen, wenn Fragen der Menschenrechte und Menschenwürde tangiert waren.
In einer bewegenden Feier in der Synagoge der Jüdischen Gemeinde Hannover konnten Menschen, die ihn kannten, verehrten und liebten heute von ihm Abschied nehmen. Seine letzte Ruhestätte wird Henry, wie seine Schwester Goldi, die einzige weitere Überlebende seiner Familie, in Long Island, USA finden.