Leopold Mozart - Vater, Musiker ...?

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Leopold Mozart

Leopold Mozart


Das die Persönlichkeit Leopold Mozarts sich nicht auf den Vater von Wolfgang Amadeus reduzieren lässt versteht sich von selbst.

Das er aber die Politik seiner Zeit mit wachem Geist verfolgte, war mir neu, bis ich las, was er im Oktober 1770 während einer Italienreise an seine Frau Maria Anna schrieb:

... bey so kleinen Besoldungen werden wir mit der Zeit nichts als bettler sehen. die armen Hofbedienten haben kaum den Hunger zu stillen, und da ihre Kinder nichts lernen, weil die Mittel fehlen, so wachsen sie als Müssiggeher auf, und die Statt wird in Zeit von 20 Jahren mit einer Menge unnützer Leute voll seyn, die im Elend leben und so wohl dem Hof als dem ganzen Publico zur Last sind.
Man wird in wenig Jahren, ja von jahr zu Jahre sehen, daß ich die Wahrheit rede. Wenn man alles will heuraten lassen, und eine Statt bevölkern will, so muß man zum voraus schon wissn, wie man diesen Leuten Arbeit und folglich zu leben gibt.
Eine Statt mit Bettlern zu bevölkern ist ganz was leichtes. Arbeit und Verdienst muß man ihnen verschaffen können; dann ist die bevölkerung gut.

(Mozart, Briefe und Aufzeichnungen, Gesamtausgabe, Hrg. Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg, Band I S.399)
Die Rechtschreibung und Grammatik ist dem Original entnommen.

Geschrieben von Steffen Brosig
Freitag, 23. März 2007


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